Nachdem die US-Regierung im Juni 2017 den Rückzug der USA aus dem Pariser Abkommen angekündigt hat, geht sie nun gegen den „Clean Power Plan“ vor, mit dem Barack Obama seine ehrgeizigen Selbstverpflichtungen zum Klimaschutz erreichen wollte. Der Plan ist noch nicht in Kraft getreten, weil mehrere US-Bundesstaaten dagegen geklagt hatten. Nun wendet sich auch die Umweltbehörde EPA dagegen, berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“. Bei den Verhandlungen – etwa auf dem Klimagipfel im November 2017 in Bonn – sind die USA aber noch stimmberechtigter Partner, da die Kündigungsfrist noch nicht abgelaufen ist. Chinesische Delegierte planen jedoch, eine Führungsrolle einzunehmen, um das Vakuum auszufüllen, das die USA hinterlassen, berichtet die „Financial Times“.
Die frühere Leitung des UN-Klimasekretariats, Christina Figueres, sieht in den Plänen der USA noch keine ernsthafte Bedrohung für das Pariser Abkommen. „Ein Rückzug des Weißen Hauses ist noch kein Rückzug der USA“, schreibt sie in der „Washington Post“ und verweist unter anderem auf die Under-2-Coalition, der sich unter anderem neun US-Bundesstaaten angeschlossen haben. Die 188 unterzeichnenden Staaten, Städte und Kommunen, die zusammen 1,2 Milliarden Menschen umfassen, wollen den CO₂-Ausstoß auf unter zwei Tonnen pro Person senken.
Nachtrag 17. November: Am letzten Tag des Klimagipfels bestätigt die deutsche Delegation auf Nachfrage nur, dass China in den Verhandlungen „eine konstruktive Rolle“ gespielt habe.