Welche Welt hinterlassen wir unseren Kindern und Enkeln? Auch diese Frage wird auf dem Klimagipfel in Bonn diskutiert. Am ersten Verhandlungstag trat James Hansen auf, der als Direktor eines Nasa-Instituts schon in den 1980er-Jahren vor dem Klimawandel gewarnt hat. Er unterstützt eine Klage der Organisation Our Children’s Trust gegen die US-Regierung. Nach Bonn hat er seine 18-jährige Enkelin Sophie Kivlehan mitgebracht, die zu den 21 Klägern zählt. „Die Regierungen haben schrecklich wenig erreicht”, sagt sie. „Wir jungen Leute müssen mehr tun als nur zu appellieren – wir müssen unsere Rechte einfordern.”
Die Klage im US-Bundesstaat Oregon soll die US-Regierung zwingen, einen ehrgeizigen Klimaschutzplan vorzulegen, der nicht weiter die Rechte der jungen Generation verletze. „Das Verfaren ist langsam“, berichtet Kivlehan. Die für Februar erhoffte Verhandlung werde wohl noch einige Monate auf sich warten lassen. Die Gerichte seien nicht so abhängig vom Geld der Kohle- und Ölindustrie, macht Hansen Hoffnung.
Die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen ist nicht nur in der Klimarahmenkonvention von 1992 verankert, in der vereinbart wurde, „das Klimasystem für heutige und künftige Generationen zu schützen“. Auch im Abkommen von Paris wird in der Präambel gefordert, die „Gerechtigkeit zwischen den Generationen“ zu achten, zu fördern und zu berücksichtigen. Aus Sicht von James Hansen ist das am einfachsten zu erreichen, wenn die Emission von Treibhausgasen mit einem einheitlichen Preis belegt würde – etwa durch eine Steuer: Das würde das Verbrennen von Kohle, Öl und Erdgas weniger attraktiv machen und Firmen wie Verbraucher dazu anregen, Alternativen zu entwickeln.