Diese US-Delegierten wollen nicht raus aus dem Klimavertrag
Kaliforniens Gouverneur spricht in Bonn über seine Klimaschutz-Allianz Under2, die über eine Milliarde Menschen vertritt - weltweit.
Mehr erfahrenDeutschland wird die Entwicklungsländer mit zusätzlich 100 Millionen Euro unterstützen, damit sie sich für den drohenden Temperaturanstieg besser rüsten können. Mit dieser Zusage begrüßte die Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) die rund 25.000 Teilnehmer des diesjährigen Klimagipfels in Bonn. Mit Blick auf den vor zwei Jahren verabschiedeten Weltklimavertrag von Paris sagte sie: „Wir müssen unseren Worten nun Taten folgen lassen.“
Auf der 23. Tagung der Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention, die zugleich die zweite Tagung der Vertragsparteien des Pariser Abkommens ist, wird nun zwei Wochen lang verhandelt. Zudem nehmen viele Organisationen der Zivilgesellschaft teil, präsentieren ihre Arbeit und erläutern ihre Forderungen. Ein durchgreifender Beschluss wird in diesem Jahr nicht erwartet. Das wichtigste Thema der Verhandlungen ist das Regelwerk, nach dem die Vertragsstaaten künftig über ihre Bemühungen berichten müssen. Diese Transparenzregeln sind für viele Staaten neu und entsprechend heikel. Auf dem Klimagipfel 2018 in Polen sollen sie beschlossen werden.
In Deutschland fällt der Klimagipfel in die Zeit der Koalitionsverhandlungen. Die FDP wehrt sich gegen strenge politische Vorgaben im Klimaschutz, berichtet der Deutschlandfunk. Dazu zählt das vor langer Zeit gesetzte Ziel, die deutschen Emissionen bis 2020 um 40 Prozent unter das Jahr 1990 zu senken. Dieses Ziel wird voraussichtlich deutlich verfehlt, denn die Emissionen müssten in den nächsten drei Jahren noch um weitere 150 Millionen Tonnen im Jahr sinken – so viel wie in den vergangenen 15 Jahren (siehe Grafik unten).
Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie fordert, sich nicht auf dieses Ziel zu fixieren. Man müsse vielmehr einen Weg einschlagen, der die Wirtschaft bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral mache. Dieses Ziel wolle man erreichen, sagte Holger Lösch vom BDI im Deutschlandfunk – aber: „Wir wollen dort als Industriestandort auch lebend ankommen.“ Dem widerspricht Barbara Hendricks in ihrer Eröffnungsrede in Bonn: „Alle Staaten der Welt müssen ihre Anstrengungen verstärken“, sagt sie. Dafür bleibe nicht viel Zeit.
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